„Sexuelle Übergriffe – ein Thema für Schulen?!“

Fortbildung für Lehr- und Fachkräfte an Schulen

Der Schutz der Minderjährigen muss endlich gelebter Alltag werden. Viele wissen nicht, was sexuelle Gewalt ist, wie Täterstrategien funktionieren und an wen sie sich bei Vermutung oder Verdacht wenden können. Deutschland braucht daher eine groß angelegte Aufklärungskampagne in der Dimension der Anti-AIDS-Kampagne, die gegen das weit verbreitete Wegschauen ankämpft und Hilfeangebote bekannt macht. Missbrauch hat die Dimension einer Volkskrankheit, mit zum Teil schweren und schwersten Folgen, auch für die Gesellschaft. Politik muss endlich konsequent und systematisch in den Kampf gegen Missbrauch investieren. Kinder-und Jugendschutz ist Aufgabe des Staates. 24.01.18 

Das Präventionsbüro Ronja und die Beratungsstelle Matia des Vereins »Frauen gegen Gewalt e.V.« in Westerburg bieten
am Dienstag, 28.08.2018
von 9:00 – 15:00 Uhr
in der Neustraße 43, 56457 Westerburg
eine Fortbildung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt im schulischen Bereich an. (PL-Az. 18ST016402)

Das Thema „Sexualisierte Grenzüberschreitungen an Schulen“ ist in den letzten Jahren gesellschaftlich viel diskutiert worden und erfährt gerade durch die Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ des UBSKM (Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs) an Bedeutung. Am 23.Oktober 2018 startete das Programm in RLP und wird durch das Bildungsministerium stark gefördert. Schülerinnen und Schüler verbringen einen Großteil ihres Alltags in der Schule, einem Ort, der die Entwicklung von Werten und Rollenbildern mit beeinflusst. Lehr- und Fachkräfte können bei der eintägigen Veranstaltung ihre Haltung überprüfen und im Umgang mit dem immer noch tabuisierten Thema an Sicherheit gewinnen.

„Je früher Kinder und Jugendliche, die sexuelle Gewalt erlitten haben, Hilfe erhalten, desto besser können sie das Erlebte in ihr Leben integrieren und sich gute Lebensperspektiven aufbauen. 07.04.2018

Neben Informationen über Formen und mögliche Folgen sexualisierter Gewalterfahrungen wird die Sensibilisierung für die Gefühle und Handlungsweisen der Betroffenen thematisiert und praxisbezogen anhand von Fallbeispielen besprochen. Lehr- und Fachkräfte sind oftmals die ersten und wichtigsten Ansprechpersonen für von sexualisierten Grenzverletzungen und Übergriffen betroffene Schülerinnen und Schüler.

„Aktuell besteht eine große Diskrepanz zwischen der Dimension von Missbrauch und dem, was dagegen getan wird. Wir haben jährlich mehr 12.000 angezeigte Fälle von Kindesmissbrauch. Das ist mindestens so erschreckend wie die Gewissheit, dass das Dunkelfeld um ein Vielfaches größer ist. Wir müssen davon ausgehen, dass in jeder Schulklasse mindestens ein bis zwei Kinder betroffenen sind. Dennoch wird von Politik und Gesellschaft noch immer viel zu wenig getan, um Kinder und Jugendliche wirksam vor sexueller Gewalt […] zu schützen. (Pressemitteilung UBSKM  09.01.18)

Bereits seit 2011 bieten Mitarbeiterinnen der Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz Fortbildungstage für Lehr- und Fachkräfte an allen Schulformen in regionalen Veranstaltungen zu diesem Thema an. Finanziert wird das jährliche wachsende Angebot durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur und ist vom PL anerkannt.

Für 2018 sind landesweit insgesamt zehn Einzelveranstaltungen geplant. Die Veranstaltung in Westerburg am 28. August findet in der Neustraße 43, im Frauenzentrum Beginenhof statt.

Mehr Informationen und Anmeldung beim Präventionsbüro Ronja, Neustraße 43, 56457 Westerburg, unter 02663 – 911 823 oder praevention-ronja@notruf-westerburg.de

Die Termine der weiteren Fortbildungen unter: www.frauennotruf-mainz.de/fortbildungen/sexuelle-uebergriffe-schule.php


Bild: Anne Garti  / pixelio.de

 

 

Ausschreibung: Honorarkraft für Lerncafé in Westerburg gesucht

Mehr als 7 Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig lesen und schreiben*. Oft haben sie in weiteren Bereichen Grundbildungsbedarf, beispielsweise beim Rechnen, mit englischen Begriffen im Alltag oder bei Ernährungs- und Gesundheitsfragen. Kenntnisse im Umgang mit PC, Smartphone und Tablet werden ebenfalls immer wichtiger für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Auch in Rheinland-Pfalz fehlen vielen Menschen Kompetenzen zu kultureller, gesellschaftlicher  und beruflicher Teilhabe. Die wenigsten davon besuchen ein Lernangebot. (*lt. leo.Level-One Studie 2011)

Hier setzt das Projekt „GrubiNetz – Kompetenznetzwerk Grundbildung und Alphabetisierung Rheinland-Pfalz“ an. Es will für deutschsprachige Erwachsene mit Grundbildungsbedarf den Weg zu Unterstützungs- und Lernangeboten erleichtern. Um die Hemmschwelle zum Besuch eines Lernangebots zu senken, baut GrubiNetz sein Angebot in Form von „Lerncafés“ aus. Dieses sollen Menschen mit Grundbildungsbedarf kostenlos, unverbindlich und ohne Anmeldung nutzen und ihre jeweiligen Anliegen mit Unterstützung einer kompetenten Person bearbeiten können. Lerncafés bieten neben einem Ort zum Lernen auch eine Ansprechperson zu Beratung und Unterstützung, die zu Lern- und Unterstützungsangeboten vor Ort informieren kann.

Für jede der vier Regionen im Projekt GrubiNetz werden Honorarkräfte benötigt, die für 2 UE pro Woche (bis zu 46 Wochen pro Jahr) ein Lerncafé betreuen. Das Lerncafé im Frauenzentrum Beginenhof in Westerburg findet ab Juli 2018 jeden Donnerstag von 15:00 bis 16:30 Uhr statt.

Aufgaben der Honorarkraft: 

  • Betreuung des Lerncafés,
  • Eingehen auf die jeweiligen Anliegen der Besucher/innen,
  • Angebote entsprechend den Anliegen der Besucher/innen Angebote
  • Beratung/Unterstützung

Anforderungen an die Honorarkraft:

  • Fachliche Kompetenz im Bereich Grundbildung (Fortbildung „Einführung in die Alphabetisierungsarbeit mit deutschsprachigen Erwachsenen“ oder Basisbildungsqualifizierung BBQ Modul 2.1)
  • Offenheit und Neugier
  • Geduld und Durchhaltevermögen
  • Umgang mit unplanbaren Situationen, wenig bis gar keine gezielte Vorbereitung möglich
  • Gute Beobachtungsfähigkeit
  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Umgang mit dem Lernportal ich-will-lernen.de

Zielgruppe: Deutschsprachige Erwachsene mit Grundbildungsbedarf

Umfang: 2 Unterrichtsstunden à 45 Minuten pro Woche, bis zu 46 Wochen pro Jahr

Wenn Sie Interesse an der Betreuung des Lerncafés haben, dann senden Sie uns Ihre aussagekräftige Bewerbung mit Honorarvorstellungen, der Zeugniskopie Ihres höchsten formalen Bildungsabschlusses sowie dem ausgefüllten Qualifikationsprofil. Bitte beachten Sie, dass mit dem Honorar sämtliche Aufwendungen (Spesen, Reisekosten, Steuern) abgegolten sind und keine Vor- und Nachbereitungszeiten abgerechnet werden können.

Die Bewerbung muss rechtsgültig unterzeichnet und per Post oder Fax bis zum 15.06.2018 an u.g. Adresse gesendet werden, Mails und pdfs sind nicht zulässig.

Die Honorarvergabe wird nach Prüfung aller eingegangenen Angebote bekannt gegeben.

Kontakt: Volkshochschule Andernach
Name: Heiko Hastrich
Adresse: Am Stadtgraben 29, 56626 Andernach
Telefon: 02632/922 276 Fax: 02632/922 219
Mail: alphakurs@andernach.de

 

 

 

 


Abbildung: Closeup of reading © psphotography, AdobeStock

Fond »Sexueller Mißbrauch«

Frauen, die von sexuellem Mißbrauch betroffen sind, können bis 2019 einen Antrag auf Unterstützung stellen. Sie erhalten dann bei positivem Bescheid Hilfeleistungen aus dem Ergänzenden Hilfesystem.

Wir können Ihnen bei der Antragstellung helfen. Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie Hilfe brauchen oder Informationen wünschen.

Informationen im Netz unter: http://www.fonds-missbrauch.de/

Bild: uschi dreiucker/pixelio.de