Im Januar 2024 hat die Kinder-Interventionsstelle Westerburg ihre Arbeit aufgenommen. In dieser arbeiten zwei Kolleginnen mit jeweils 20 Wochenstunden. Sie beide sind Systemische Coachinnen für Kinder und Jugendliche und eine der Mitarbeiterinnen ist zudem Fachberaterin für Psychotraumatologie. Seit Januar erfahren wir einen großen Zulauf an Kindern und Jugendlichen. Diese Kinder sind allesamt Mitbetroffene der sogenannten „häuslichen Gewalt“ gegen ihre Mütter (wir sprechen von Gewalt in engen sozialen Beziehungen). Sie haben miterlebt, wie diese bedroht und geschlagen wurden. Diese Erlebnisse gehen nicht spurlos an den Kindern und Jugendlichen vorbei. In unsererKinder-Interventionsstelle können sie in einem sicheren und verständnisvollen Rahmen von ihrem Erlebten erzählen. Wir machen mit ihnen Übungen, damit sie sich über ihre Gefühle bewusstwerden und den Umgang mit diesen lernen. Außerdem machen wir Ressourcenarbeit mit ihnen, damit sie ihrer Stärken erkennen. Dafür haben wir eine große Auswahl an Materialien, wie beispielsweise Bücher, Kartensets oder Spiele. Die Beratungen finden in unserem neuen, eigens für diesen Zweck eingerichteten Raum statt, der den Kindern einen sicheren Ort bietet.
Bei uns stehen die Kinder im Mittelpunkt. Unser Ziel ist es, dass sie den Umgang mit dem Erlebten lernen und neues Selbstbewusstsein gewinnen. Jedes betroffene Kind soll unser Angebot annehmen können, weshalb der Zugang niedrigschwellig und kostenlos ist. Damit die Kinder sich den Mitarbeiterinnen ohne Angst vor Konsequenzen anvertrauen können, unterliegen wir der Schweigepflicht, auch gegenüber den Eltern. Wir freuen uns, dass unsere Kinder-Interventionsstelle so gut angenommen wird und danken der Postcode-Lotterie, die die Finanzierung bis zum Sommer 2025 übernommen hat.