Neugründung der begleiteten Selbsthilfegruppe

Neugründung einer Jahresgruppe für Frauen und Mädchen, die sexualisierte Gewalt / Missbrauch erlebt haben und sich unter qualifizierter Begleitung austauschen möchten.

Frauen und Mädchen, die sexualisierte Gewalt / Missbrauch erlebt haben, kämpfen seit dieser Zeit mit Problemen, die ihre Lebensqualität und Lebensfreude erheblich beeinträchtigen. Gegenseitiger Austausch und Unterstützung in einer Gruppe mit anderen betroffenen Frauen kann sehr hilfreich und entlastend sein.

Die Gruppe wird von zwei erfahrenen Notruffrauen begleitet und trifft sich am 1. und 3. Dienstag im Monat im Beginenhof, Neustraße 43, 56457 Westerburg.

Erstes Treffen: Dienstag, den 6. Februar 2024 um 19.00 Uhr.

 

Weitere Informationen erhalten Sie

von Montag bis Donnerstag von

9.00 – 12.00 Uhr unter der Telefonnummer 02663 / 8678

oder per E-Mail:

notruf@notruf-westerburg.de

Fachtag: Sexualisierte Gewalt und Digitale Medien

Hier kommen alle wichtigen Infos zu unserem Fachtag am 27.02.2023 von 10-16 Uhr im Bürgerhaus, Montchaninpl. 1, 56422 Wirges.

Sexualisierte Gewalt und digitale Medien: Handlungsempfehlungen im Kontext Schule

Es passiert leider häufiger als gedacht, dass Kinder und Jugendliche belastende und gewaltvolle Situationen erleben – sowohl analog als auch digital. Sie trennen nicht zwischen diesen Lebenswelten und digitale Medien verschärfen Gewalterfahrungen zusätzlich. Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen hat weitreichende Folgen für die Betroffenen.

Im Rahmen des Fachtags werden Dynamiken mediatisierter sexualisierter Gewalt dargestellt sowie hilfreiche Handlungsstrategien im Umgang damit erarbeitet. Am Beispiel veranschaulichender Fallvignetten möchten wir uns mit den Fragen auseinandersetzen, welche Haltung und Handlungsschritte es aufseiten von Institution braucht, um Betroffene bestmöglich zu schützen, Gewaltausübende zu begrenzen und präventive Elemente einzusetzen.

Ziel ist eine Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken des virtuellen Raums sowie der Erarbeitung sinnvoller Handlungsaufträge.

Der Fachtag findet als Teil des EU-Praxisforschungsprojektes ByeDV (Beyond Digital Violence – Capacity Building for Relevant Professionals Working with Children and Young People Who Experienced Sexualized Violence Using Digital Media; https://byedv.de/) statt, das von den Verbundpartnerinnen DGfPI e.V. und SRH Hochschule Heidelberg in Zusammenarbeit mit Fachberatungsstellen, die spezialisiert zu sexualisierter Gewalt arbeiten, durchgeführt wurde.

Im Projekt wurden Qualitätskriterien für den Umgang mit mediatisierter sexualisierter Gewalt erarbeitet, die ebenso vorgestellt werden. Take Action! Against Cyber Sexual Violence

Dieser Fachtag richtet sich an Lehr- und Fachkräfte, Schulsozialarbeitende, Präventionsfachkräfte sowie Vertreter:innen aus Kinder- und Jugendhilfe.

Kostenbeitrag: 40 €

Anmeldung

bis zum 13.2.24

Frauenzentrum Beginenhof

Neustraße 43

56457 Westerburg

02663-919629

shop@notruf-westerburg.de

 

Workshops am Nachmittag (ca. 120 Minuten), bei Anmeldung bitte angeben – Plätze sind begrenzt.

 

Workshop A – Haltung und Handeln im Falle von Eltern-Kind-Konflikten

(Katharina Kärgel):

Wie können Hilfen und Elternarbeit gelingen, wenn sich unterschiedliche Bewertungen und Einordnungen mediatisierter sexualisierter Übergriffe gegenüberstehen?

Bereits die Vermutung mediatisierter sexualisierter Gewalt führt zu Belastungen im Bezugssystem von Kindern und Jugendlichen. Dies zieht oft Konflikte innerhalb der Familie nach sich, die Interventionen erschweren und junge Menschen zusätzlich belasten. Im Rahmen des Workshops wird entlang der folgenden Fragen geklärt, wie junge Menschen geschützt werden kann, auch wenn die Frage nach möglicher Gewalt nicht abschließend geklärt werden kann:

  • (Wie) kann die Frage nach möglicher Gewalt geklärt werden / Wie kann ein Gefährdungsrisiko bestimmt werden?
  • Wie sieht der eigene Hilfeauftrag aus?
  • Welche Haltung braucht es im Gespräch mit jungen Menschen und ihren Eltern?
  • Welche Handlungsmöglichkeiten bestehen, wenn die Frage nach möglicher Gewalt nicht endgültig geklärt werden kann?

Dabei werden die unterschiedlichen Bedürfnisse von Fachkräften, Eltern und (potenziell) Betroffenen berücksichtigt.

 

Workshop B – Präventionsaspekte bei mediatisierter sexualisierter Gewalt

(Anna Polzin und Alexandra Siebel):

Digitale Gewalt ist in der Präventionsarbeit noch nicht flächendeckend als Thema angekommen. Für die junge Generation sind digitale Medien ein untrennbarer Teil ihrer Lebenswelt – sie unterscheidet nicht zwischen analog und digital. Die Anonymität und leichte Zugänglichkeit des Internets kann jedoch zur Begehung von Grenzüberschreitungen, Übergriffen und auch strafbaren Handlungen – auch von Gleichaltrigen – ausgenutzt werden. Selbst analog ausgeführt setzen sie sich meist im digitalen Raum fort oder werden durch diesen begleitet. Diese Aspekte sollten im pädagogischen Alltag Beachtung finden.

In diesem Workshop gehen wir der Frage nach, welche Inhalte im Kontakt zu Kindern/Jugendlichen wichtig sind.

  • Mit welcher Haltung / Einstellung sollten wir ihnen begegnen?
  • Wie kompetent erleben sie uns als Ansprechpersonen bei negativen Erfahrungen?
  • Wie können wir aufklären, ohne mit Verboten zu arbeiten oder Ängste zu schüren?

 

 

Workshop C – Rechtliche Verpflichtung zum Handeln (Norbert Heck):

Es ging durch die Presse: Eine Lehrerin, die ein Video einer Schülerin an die Eltern weitergeleitet hat in der Absicht, die Eltern über den Vorfall zu informieren. Die Lehrerin steht nun vor Gericht, weil bereits der Besitz von kinderpornografischem Material unter Strafe steht. Die Staatsanwaltschaft hat keine Möglichkeit, das Verfahren einzustellen, auch wenn es mit der besten Absicht geschehen ist.

Da solche Fälle immer wieder im Schulalltag, aber auch in anderen Kontexten, auftreten, stellt sich die Frage, wie wir damit umgehen können.

  • Wie ist die rechtliche Verpflichtung zum Handeln (Aufsichtspflicht, Garantenstellung, Mittäterschaft)
  • Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es (Meldung an die Schulleitung, Schutz des Opfers hat Priorität, Bewertung der Plausibilität)?
  • Wann erfolgt eine Strafanzeige?
  • Wie sehen Täterstrategien aus?

 

Referent:innen

 

Katharina Kärgel:

Katharina Kärgel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Sozial- und Rechtswissenschaften der SRH Hochschule Heidelberg. Sie leitet die wissenschaftliche Begleitung des EU-Projekts »Beyond Digital Violence«(ByDV). Ihre Schwerpunkte umfassen (mediatisierte) sexualisierte Gewalt, Gewalt in Gruppen- und Peerkontexten, mediale Lebenswelten, Macht und Autorität.

 

Anna Polzin:

Anna Polzin ist Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin (B.A.) und arbeitet seit 2020 für den Verein Frauen gegen Gewalt e.V. Westerburg. Neben der Beratungstätigkeit liegt ihr Schwerpunkt in der Präventionsarbeit zu sexualisierter Gewalt. Dazu zählen die Durchführung von Workshops, Fachvorträgen, Fortbildungen sowie die Erstellung von Präventionsmaterialien, u.a. mit dem Fokus Digitale Gewalt. Sie befindet sich außerdem in Weiterbildung zur Fachberaterin für Psychotraumatologie und kümmert sich um die Social-Media-Kanäle des Vereins.

 

Alexandra Siebel:

Alexandra Siebel ist Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin (B.A.) und arbeitet seit 2022 für den Verein Frauen gegen Gewalt e.V. in Westerburg. Dort wirkte sie zunächst an einem bundesweiten Projekt zum Thema „Sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen“ mit und ist nun neben der Beratungstätigkeit für den Aufbau einer Kinder-Interventionsstelle zuständig. Sie befindet sich außerdem in Weiterbildung zur Fachberaterin für Psychotraumatologie.

 

Norbert Heck:

Norbert Heck ist Polizeihauptkommissar in Koblenz. Er arbeitet im Beratungszentrum des Polizeipräsidiums Koblenz. Sein Tätigkeitsschwerpunkt ist die Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Er bietet u.a. Gewaltpräventionsworkshops in Schulen an, um Schülerinnen und Schüler für die Gefahren von wachsenden Gewaltfeldern im Netz zu sensibilisieren, ist aber auch Ansprechpartner für Lehrkräfte und Eltern.

 

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung bis zum 13.02.2024 – Kostenbeitrag 40 Euro.

Frauenzentrum Beginenhof

Neustraße 43

56457 Westerburg

02663-919629

shop@notruf-westerburg.de

Stellenausschreibung: Fang im Früjahr 2024 bei uns an als Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin

Fang im Frühjahr 2024 bei uns an als Sozialarbeiterin / Sozialpädagogin

(Diplom / Bachelor of Arts – Soziale Arbeit / Sozialpädagogik – oder vergleichbar)

Aufgrund der Art der Tätigkeit richtet sich diese Stellenausschreibung ausschließlich an Frauen*

Aufgaben:

  • Assistenzleistungen außerhalb besonderer Wohnformen im Rahmen der Eingliederungshilfe bei Frauen mit Traumafolgestörungen und PTBS/psychischen Behinderungen (“Ambulant betreutes Wohnen” – aufsuchende Arbeit)
  • Zusammenarbeit im Team und in Kooperation mit EX-IN-Kräften
  • Teilnahme und Mitwirkung in örtlichen Netzwerken

Wir wünschen uns:

  • ein abgeschlossenes Studium Soziale Arbeit oder Sozialpädagogik
  • eine wertschätzende Grundhaltung und Kenntnisse über traumasensible Beratung und Unterstützung der Klientinnen
  • Belastbarkeit, Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit
  • idealerweise Erfahrung im Bereich der Arbeit mit traumatisierten Menschen
  • EDV-Kenntnisse mit Word, Excel, Powerpoint sowie mit Teams
  • Kenntnisse im Sozialrecht SGB IX, XII, BTHG
  • Bereitschaft zur dienstlichen Nutzung des privaten Fahrzeugs

Wir bieten:

  • Teilzeitstelle mit 19-30 Wochenstunden (mittelfristig evtl. auch mehr), geregelte Urlaubs- und Krankheitsvertretung
  • ein verantwortungsvolles und interessantes Aufgabenfeld
  • Vergütung in Orientierung an TVL S12 (Stufe 1)
  • kleines, fachlich gut ausgebildetes Team mit hoher Leistungsmotivation
  • digitales und interprofessionelles Arbeiten mit flachen Hierarchien
  • Diensthandy, Laptop sowie nach Verfügbarkeit Poolfahrzeug für Außentermine
  • Möglichkeit der Weiterbildung und Teilnahme an Fachtagen
  • Möglichkeit zur Hospitation

Fragen zur Stelle beantwortet Reinhild A. Rahn gerne unter 0160 – 96786907

 

Bewerbungen gerne als PDF an:

notruf@notruf-westerburg.de

oder per Post

Frauen gegen Gewalt e.V.

Neustraße 43

56457 Westerburg