Unsere Wanderausstellung „Intervention IST möglich“ zu Gewalt in engen sozialen Beziehungen startete im April in Westerburg und wird nun auch in weiteren Verbandsgemeinden im Westerwald zu sehen sein.
Mit einer eindrucksvollen und eindrücklichen Ausstellung macht die Interventionsstelle (IST) auf Gewalt in engen sozialen Beziehungen aufmerksam. Als Wanderausstellung soll sie möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden. Auftakt war im April in Westerburg, der Heimatstadt der IST, wo die mit Informationen und Hilfshinweisen gespickten Aufsteller bis zum 25. April in den Räumen der Verbandsgemeindeverwaltung zu sehen waren.
Feierlich eröffnet wurde die Ausstellung bereits im September 2022 – wir hatten darüber berichtet. Die Ausstellung greift ein noch immer viel zu stark tabuisiertes Thema auf, das oft reflexartig in den häuslichen Bereich geschoben wird. Doch: „Gewalt in Partnerschaften und Beziehungen ist keine Privatsache“, machten die Gleichstellungsbeauftragten der Verbandsgemeinden und des Westerwaldkreises in einer Ankündigung deutlich.
Deshalb hat Beate Ullwer, Gleichstellungsbeauftragte des Westerwaldkreises, zusammen mit den Gleichstellungsbeauftragten in den Verbandsgemeinden die Idee umgesetzt und lässt die Ausstellung durch das Kreisgebiet wandern. Ziel ist es, deutlich zu machen, dass dieses Thema eben nicht im Privaten bleiben darf, sondern ein gesellschaftliches Thema ist, erklärt Ullwer dazu.
Oftmals schaffen es die Betroffenen nicht, die Beziehung und/oder die Gewalt ohne Hilfe von außen zu beenden“, heißt es in der Presseinfo der Kreisverwaltung. Das wissen auch die Mitarbeiterinnen der Interventionsstelle. Deshalb haben sie wichtige Informationen auf die berührenden Banner gepackt. Aber auch Betroffene kommen zu Wort und geben so Einblick in Leben, in denen Gewalt und Bedrohung zum Alltag gehören.
Schwer auszuhalten sind die Worte der Kinder, die ebenso darunter leiden. Für Menschen, die unter Gewalt leben, ist die Ausstellung ebenso sehenswert wie für Männer und Frauen, die bisher mit dieser Art von Beziehungen noch keine Berührung hatten. So können sich Blick und Horizont weiten. Dass Interventionsstellen und Frauenhäuser bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen Unterstützung bieten, macht die Gleichstellungsbeauftragte in diesem Zusammenhang noch einmal deutlich. Dass diese Hilfe in Anspruch genommen wird und wie wichtig die Arbeit aller beteiligen Einrichtungen zum Gewaltschutz ist, werde an diesen Zahlen sehr deutlich: Im Jahr 2021 lebten insgesamt
381 Frauen und 382 Kinder in den rheinland-pfälzischen Frauenhäusern, weil sie Schutz vor Gewalt suchten. Insgesamt 4193 Beratungen haben die rheinland-pfälzischen Interventionsstellen nach einem Polizeieinsatz wegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen im Jahr 2021 durchgeführt. Mitbetroffen von der Gewalt waren 4310 Kinder.
Kommende Termine im Kreis:
- Ab dem 26. April in der VG Montabaur
- Ab dem 8. Mai in der Verbandsgemeindeverwaltung in Bad Marienberg
- Ab dem 18. Mai in Höhr-Grenzhausen
- Ab dem 30. Mai in der VG Selters
- Ab dem 14. Juni in der Verbandsgemeindeverwaltung Wirges
- Ab dem 27. Juni in der VG Hachenburg
- Ab dem 8. Juli in der Touristinformation Wällerland am Wiesensee